In letzter Zeit kursieren viele Warnungen über Ashwagandha im Netz -erstaunlich viele und gehäuft, so dass ich jetzt doch mal angefangen habe zu recherchieren und mich nun den vielen anderen Heilkundlern anschließen will, um dieses tolle Nahrungsergänzungsmittel zu verteidigen. Denn es kommt einem nicht nur so vor, als ob hier gezielt Stimmung gegen das ayurvedische Kraut gemacht werden soll, sondern ich kann es mir fast auch nicht mehr anders erklären, als dass man versuchen möchte, es zu verbieten bzw. verschreibungspflichtig zu machen mit allen zusätzlichen Hürden, was einem Verbot fast gleich kommt.
Warum? Das möchte ich auch gern wissen!
Denn nicht umsonst, wird Ashwagandha in den letzen Jahren auch von westlichen Therapeuten immer mehr empfohlen und ist seit tausenden von Jahren eine der wichtigsten Pflanzen in der ayurvedischen Medizin.

Sicher hast auch Du schon auf diversen Seiten die Überschriften gelesen, in denen vor Ashwagandha gewarnt wird.
Manche Berichte sprechen von weltweit auftretenden Fällen von Leberschädigungen, doch bei genauerem Hinsehen handelt es sich nur um eine sehr kleine Anzahl an Fällen (weltweit unter 20, soweit ich das sehen konnte), bei denen allerdings der Zusammenhang mit Ashwagandha sogar umstritten ist. Trotzdem wird ein ziemlich negatives Bild gezeichnet.
Vor einigen Jahren war die offizielle Einschätzung, dass es keine Studien zu potentiellen Nebenwirkungen gibt und man entsprechend nichts weiß (ja, auch deshalb wurde davor gewarnt….) und dem ist meines Wissens abgesehen von diesen mühsam gesuchten Einzelfällen nichts hinzugekommen.

Dabei sind die Vorteile von Ashwagandha nicht von der Hand zu weisen und in vielen Studien belegt: Es stärkt das Immunsystem, wirkt adaptogen, hilft bei Stress und Angstzuständen, fördert den Schlaf und unterstützt die allgemeine Vitalität.

Wenn man sehr vorsichtig sein möchte, dann sollten Brustkrebspatientinnen zumindest wissen, dass Ashwagandha möglicherweise eine phytohormonelle Wirkung hat. Es gibt allerdings keinerlei Daten, die zeigen, dass Ashwagandha das Krebswachstum fördert. Ganz im Gegenteil: Viele In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Ashwagandha das Wachstum von Krebszellen sogar hemmen kann.

Dazu kommen die vielen positiven Rückmeldungen unter der Einnahme von Ashwagandha – übrigens auch eine valide Art von Evidenz, es muss nicht immer die doppelblinde, randomisierte Studie sein.

Meiner Meinung nach überwiegen die belegten positiven Effekte bei weitem die potenziellen Risiken.

Die Frage bleibt, warum so ein negatives Licht auf ein seit Jahrtausenden genutztes Kraut geworfen wird. Vielleicht liegt es ja daran, dass die breite Akzeptanz und Wirksamkeit von Ashwagandha in der westlichen Medizin und Naturheilkunde steigt und es einfach in viellen Fällen hilft? Ein Schelm der,….

Falls du wissenschaftliche Daten oder Studien hast, die ich bei meiner Recherche übersehen habe, freue ich mich, wenn du mir diese schickst. Ich habe diesen Blogbeitrag mit bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und bin immer offen für neue Erkenntnisse, aber ich konnte wirklich nichts seriöses und inhaltlich sinnvolles finden.

Abschließend: Ich habe keine Ashwagandha-Plantagen oder sonstige Verbindungen zur Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Meine Begeisterung für dieses Kraut kommt allein aus den positiven Erfahrungen, die viele Patientinnen und Patienten damit gemacht haben. In einer Welt, die oft von chemisch-synthetischen Medikamenten und deren Nebenwirkungen geprägt ist, sehe ich in Ashwagandha eine wertvolle, natürliche Alternative, die verdient, offen und unvoreingenommen betrachtet zu werden. Die Vorteile sprechen für sich, und ich finde, es lohnt sich, diese uralte Pflanze im besten Licht zu sehen.