Warum Entgiften gerade heute wichtig ist und worauf es ankommt.

Da schon im letzten Jahr vor allem in der Gesundheitswerkstatt der Wunsch nach einer gemeinsamen Detox kur ausgesprochen wurde und auch das bei meiner kleinen Mail-Umfrage wieder mit dabei war, hab ich mich jetzt recht spontan entschieden, dem im März auch endlich mal nachzukommen

Abgehalten hat mich bisher meist das Timing, denn für Entgiftung eigenen sich am besten die Übergangszeiten Frühling und Herbst, wobei sich der Frühling sogar noch besser anbietet, da alles- auch der Körper- auf Reinigung und frischen Schwung ausgelegt ist.

Aber auch mein mir immer wieder im Weg stehender innerer Zweifler, der mich gern mit dem Gefühl ausbremst, hier einen perfekten Kurs zusammenstellen zu müssen und dann auch gleich jedes Detail miteinbezieht, von dem ich jetzt ja überhaupt nicht weiß, wie ich es technisch umsezten soll und überhaupt – geht sowas denn online, was, wenn jemand Probleme hat…..

Tja, da ich 2022 für mich das Wort Umsetzung als eines meiner wichtigen Wörter gewählt habe – kündige ich das jetzt einfach an und kümmere mich um die Details während der Umsetzung :-)

Kennst Du das übrigens? Ein Wort für einen bestimmten Zeitraum, meistens ein Jahr zu wählen, das im Moment wichtig und richtig ist in Deinem Leben, und dich dann daran auszurichten?

Das ist tatsächlich etwas ganz kraftvolles und vielleicht sollte ich da mal einen ganzen Podcast draus machen. Aber bis dahin verlinke ich Dir einfach erstmal ein ganzes Buch dazu, leider gibt es das allerdings nur auf Englisch.

Aber zurück zum Detox – es gibt nämlich noch einen Grund, warum ich das dieses Jahr anbiete. Ich will es selbst machen!

Schon vor, aber vor allem während der Feiertage und der Ferien habe ich ziemlich viel leckere Sachen gegessen, die Betonung liegt auf viel, denn dadurch, dass ja irgendwie durch die ganzen Pandemiemaßnahmen wenig möglich war, ging es mir genauso wie wohl vielen Menschen in dieser Zeit. Man war viel zu Hause, was ich schon auch mal genießen kann mit guten Büchern und Filmen, aber irgendwie habe ich mich unweigerlich doch weniger bewegt und mehr gefuttert. Nicht umsonst sprechen Experten jetzt ja bereits von der nächsten Pandemie als Folge der Maßnahmen, denn gerade bei den Kids, aber eigentlich querbeet ist wohl der durchschnittliche BMI statistisch signifikant gestiegen… Ich bin gespannt, wie lange die Welt noch an den Folgen zu knabbern hat, Kurzsichtigkeit, psychiatrische Erkrankungen und psychische Belastung allgemein, ganz abgesehen von den wirtschaftlichen Folgen vor allem in Drittweltländern. Die UN schätzt bis zu 130 000 000 mehr Menschen leiden durch die Pandemiemaßnahmen an Hunger.

Aber da hör ich jetzt am besten gleich wieder auf, sonst bringe ich es nicht mehr fertig, hier jetzt über Fastenkuren und Detox zu schreiben, die wir hier brauchen, nachdem wir zu viel gegessen und vor allem zu viel eigentlich komplett überflüssige Nahrungsmittel, die uns noch nicht einmal nähren, sondern uns eher schaden zu uns genommen haben.

Ja, auch ich habe dieses Jahr viel zu viel schlechte Fette, tierische Produkte und vor allem Zucker zu mir genommen.

Jetzt könnte man ja davon ausgehen, wie das die Medizin im großen und Ganzen sieht, dass unser Körper das wunderbar ohne unser Zutun hinbekommt und es eigentlich so etwas wie Schlacken oder eingelagerte Toxine gar nicht gibt.

Dagegen spricht allerdings vieles, was wir aus der Fastenforschung und dem Stoffwechsel inzwischen wissen und dem was die Erfahrung einfach zeigt –

den meisten Menschen geht es nach einer Entgiftungs-, Fasten- oder Entschlackungskur oder neudeutsch einem Detox deutlich besser.

Was kann denn nun im Körper an Stoffen anfallen, sich ansammeln und den Körper belasten?

 – überschüssige Säuren

– Gifte aus Nahrung, Kosmetik, Medikamenten und Umwelt

– körpereigene Stoffwechselendprodukte

– Produkte unserer reichhaltigen Bakterien-Flora…

Wir haben 10x so viele Darmbakterien wie Körperzellen und wenn die falschen Bakterien die Überhand gewinnen, oder eine Pilzbesiedlung vorliegt, dann werden diese Stoffe direkt ins Blut abgegeben, von Fuselalkoholen bis Leichengiften.

Im Ayurveda sprechen wir von ama oder Unverdautem, also allem, was wir geistig und körperlich nicht vollständig und korrekt verstoffwechseln und ausscheiden konnten. Dieses Ama sucht sich eine Schwachstelle , oder mehrere, und haftet sich dort an, was Beschwerden verursachen oder bereits vorhandene Probleme noch verschlimmern kann.

Deshalb ist auch bei fast allen Erkrankungen ama involviert und sollte ausgeleitet werden. Herzstück der ayurvedischen Medizin ist die viel zitierte Pancha Karma Kur – hör dazu gern auch Podcast Episoden 15, 16 und 17    oder lies die entsprechenden Blogartikel.

Auch wenn ich natürlich eine Pancha Karma Kur für die Königin unter den Entgiftungskuren halte, weil sie sehr intensiv und auch individuell ist, gibt es viele Wege den Körper zu entlasten und zu entgiften und eine Pancha Karma gehört in die Hände eines erfahrenen Ayurvedatherapeuten.

Ich erninnere mich noch gut an den Anruf einer Patientin vor einigen Jahren, die ich von einer stationären Pancha Karma überzeugt hatte. Sie rief mich bereits an Tag 3 weinend aus der Klinik an. Es sei ihr noch nie so schlecht gegangen, alles täte weh, schlafen fiele ihr schwer und es sei furchtbar anstrengen. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen und war verunsichert, weil die Klinik eigentlich einen sehr guten Ruf genoss… Das ging so noch 2 weitere Tage, dann war kurz Funkstille und dann kam der Anruf: „Jetzt ist alles gut! Alles ist gut, alle Beschwerden der letzten Tage und alle, die ich vorher hatte, sind einfach verschwunden. Ich fühle mich leicht, frei und voller Energie“. Puh… :-)

Da ich solche intensiven Erfahrungen schlecht über Zoom begleiten kann und will, biete ich im Frühling eine etwas sanftere, aber an die P.K. angelehnte Detox Kur für zu Hause an, die aber trotzdem für einen guten Frühjahrsputz und mehr Leichtigkeit und Frische in Deinem Körper sorgt.

Beim Entgiften geht es vorrangig darum, die Ausscheidungsorgane zu entlasten und zu unterstützen, also den Verdauungstrakt, die Leber, Nieren sowie das Lymphsystem.

Gleichzeitig wird durch die reduzierte Nahrungsaufnahme ähnlich wie beim Fasten quasi die Resettaste gedrückt. Fasten ist natürlich auch ein Weg, den viele erfolgreich gehen, allerdings ist diese Art der Entgiftung nicht für jeden geeignet, wobei auch Fasten nicht immer kompletter Nahrungsverzicht bedeutet. Für Vata-Typen ist eine 0-Diät gar nicht zu empfehlen, aber Basenfasten zum Beispiel kann super hilfreich sein.

Jetzt habe ich ein neues Stichwort reingebracht – Basen. Im Gegensatz zu Säuren.

Auch so ein Thema, wo wir Übersäuerung im diesem Sinn klar abgrenzen müssen, von dem medizinischen Notfall der Azidose des Blutes. Wenn der pH Wert im Blut durch ein großes Überangebot an Säuren sinkt, kann das schnell Lebensgefährlich werden. Allerdings schafft es der Körper auch nicht immer ein chronisch aber mild zu hohes Aufkommen an Säuren sofort wieder zu binden und zur Ausscheidung zu bringen. Um den Blut-pH aber in Stand zu halten, werden die Überschüssigen Säuren eben im Gewebe zwischengelagert, um dann vor allem nachts, wenn der Körper natürlicherweise nicht mit Input konfrontiert endlich Zeit zum aufräumen hat, diese wieder über den Urin zu entsorgen. Das kann man auch mit pH Messstreifen prüfen, der Morgenurin ist meistens und darf/soll auch sauer sein.

Ähnlich verhält es sich mit allen andern Stoffen, die die Entgiftungskapazität des Körpers zunächst überfordern. Es ist also wirklich sinnvoll, den Körper täglich über mehere Stunden Verdauungs- und Inputtechnisch in Ruhe seine Arbeit machen zu lassen. Zum Beispiel durch Intervallfasten. Alternativ kann auch ein Fastentag pro Woche eingeführt werden oder so, wie es passt, hauptsache, der Körper hat Gelegenheit zu putzen.

Natürlich ist die Sache wesentlich komplexer. Nach einer bestimmten Zeit ohne Nahrungszufuhr, aber tatsächlich bereits bei geringerer Kalorienzufuhr, verändert sich Stoffwechsel und Hormonhaushalt.

Es kommt zu:

Reduktion von

IGF-1, Leptin, Insulin, inflammatorische Zytokine, oxidativer Stress, Zellwachstum

Anstieg von

Serotonin

Zellschutzmechanismen, Autophagozytose, DNA-Reparatur-Enzyme

Es findet Fettabbau (Lipolyse), Anstieg von Ketonkörpern, die sich positiv aufs Gehirn auswirken, zur Ruhigstellung des Magendarmtrakts und einer Antigen Pause, d.h. auch unser Immunsystem im Darm hat eine Pause und auch die Darmflora kann sich regenerieren.

Das heißt, der Körper kann besser in die Heilung kommen, bleibt länger jung, Entzündungen werden reduziert und sogar unser Erbgut repariert und auch die Stimmung und Energie sind oft deutlich besser.

Und das schon durch ein frühes Abendessen oder spätes Frühstück und noch besser, wenn wir dafür sorgen, dass wir den Körper nicht noch zusätzlich durch unnatürliche und ungesunde Nahrungsmittel oder Genussgifte belasten.

Beim Detox oder Entgiften gehen wir noch einen Schritt weiter und unterstützen aktiv die Ausscheidungsorgane, durch Abführmaßnahmen, Bitterstoffe, Tees, Heilkräuter und äußere Anwendungen.

Nach einer Entgiftung ist der Körper besonders empfänglich für alles, was ihn unterstützt wie Mikronährstoffe, gute Nahrung, Heilkräuter.

Es wird sozusagen der Reset Knopf gedrückt, zumindest ein Stück weit.

Allerdings kann es wie oben geschildert auch erstmal zu ziemlichem Unwohlsein und Kopfschmerzen kommen, zB durch Kaffee- oder Zuckerentzug (ja Zucker macht süchtig) und durch die Mobilisierung der bis dato eingelagerten Stoffe. Je länger und sanfter Du hier schonmal vorbereitest oder anders gesagt, je besser Du auch sonst für Dich sorgst, desto weniger dramatisch sollte das sein.

Da Körper und Geist eine Einheit bilden, ist es logisch, dass auch Stress und seelischer Schmerz – wenn das nicht sogar eine Hauptursache für „Vergiftung“ ist – für körperliche Probleme sorgen können. Für Übersäuerung ist negativer, chronischer Stress und Schlafmangel auf jeden Fall eine Haupursache. Auch der Hormonhaushalt und die Darmflora werden durch Stress, aber auch Umwelt- und Nahrungstoxine direkt negativ beeinflusst. Ich denke hier zB an Östrogenhaltige Stoffe aus vielen Kosmetika und Plastiktrinkflaschen, Konservierungsstoffe usw.

Umgekehrt kann ein „vergifteter“ und übersäuerter Körper für Depressionen, Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit, Stress, hormonelle Störungen und Schlafstörungen sorgen.

Dauerhaft und um so leichter nach einem Detox Neustart hilft es auch hier für einen grundlegend gesunden Lebensstil zu sorgen: ausreichend erholsamen Schlaf, Freude, ausreichend Bewegung und eine biologische, hochwertige, pflanzenbasierte Ernährung, gute Versorgung mit Mikronährstoffen sowie eine gute Balance zwischen Eustress und Entspannung – Disstress kann eigentlich keiner brauchen, auch wenn es sich sicher nie komplett vermeiden lässt.

Die wichtigsten Schritte zusammengefasst:

  • entlaste Deinen Körper und auch Deinen Geist
  • mobilisiere die abgelagerten Stoffe
  • unterstütze die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane Niere, Leber, Lymphe, Darm und Haut (Atmung nicht vergessen!), um alles auszuleiten
  • baue langsam und gesund wieder auf und versorge Dich und Deinen Körper mit dem, was Du brauchst

Die besten Zeiten dafür sind Frühling und Herbst.

Ich wünsche Dir ganz viel Leichtigkeit und Frische!