Was ist denn jetzt ‚richtig‘?
Da es manchmal zu Verwirrung kommt, weil die Yogalehrerin andere Ernährungsempfehlungen gibt als der Ayurveda Therapeut, also zB ich… möchte ich hier kurz auf die Unterschiede zwischen yogischer und ayurvedischer Ernährung eingehen.
Die Differenzen begründen sich aus den verschiedenen Zielen, die mit der Nahrung angestrebt werden.
Während Yoga aber auf die geistig-seelische Entwicklung ausgelegt ist, geht es im Ayurveda vorwiegend um den Körper und die Balance der Doshas.
Wir kennen zwar auch die drei Gunas oder ‚geistigen‘ Zustände, Sattva, Rajas und Tamas, die anders als die drei Doshas nicht gleichwertig zu sehen sind, sondern als Entwicklungsstufen, und streben selbstverständlich auch im Ayurveda eine möglichst reine feinstoffliche Konstitution an, aber stellen körperlich-geistige Ausgeglichenheit vor allem bei gesundheitlichen Problemen vorne an.
So kommt es dass Lebensmittel, die als unruhig und begehrend, also rajasisch oder noch schlimmer schwer und düster, also tamasisch eingestuft werden und damit im Yoga nicht verzehrt werden sollen, zB Vatazustände ausgleichen können und damit im Ayurveda durchaus wünschenswert sind.
Beide Ernährungsformen haben auch einiges gemeinsam. So sind sich Yogis und Vadjas einig, dass wir uns frisch, vollwertig und vorwiegend pflanzlich ernähren sollten.
Auch die Qualität (heutzutage Bio) und Frische (regional und saisonal) sind selbstverständlich wichtig. Genauso wie die Achtsamkeit und der Genuss des Essens.
Man kann also sagen, dass allem was sattvisch, also ‚rein‘ und ‚klar‘ (frei von Giftstoffen also Bio) ist und auch kein schlechtes Karma generiert, wie zB das Töten von Tieren, ganz zu Schweigen von der heutigen Massentierhaltung, in Yoga und Ayurveda der Vorzug gegeben wird.
Auch typisch Tamasiches, zB verdorbene oder sehr schwer verdauliche Nahrungsmittel sollten gemieden werden.
Auch die Essensmenge spielt bei Yoga UND Ayurveda eine Rolle.Das macht natürlich auch gesundheitlich total Sinn!
Die Unterschiede beziehen sich demnach auf Details, sprich einzelne Nahrungsmittel.
Yogis meiden:
da tamasisch
alles was ‚putscht‘ oder den Blutzuckerspiegel kurzfristig und schnell anhebt, also Rajas fördert.
Wo auch immer Du Deine Zielsetzung hast, ich denke, auch hier sollte es nicht dogmatisch werden. Wie schon an anderer Stelle gesagt, Essen soll (nachhaltige- nicht kurzfristige) Freude bereiten und uns in erster Linie nähren und uns gut tun. Außerdem sind Nahrungsmittel schließlich nicht die einzigen Faktoren, die auf uns einwirken.
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