Hier möchte ich Dir ein kleines, aber sehr kraftvolles Ritual vorstellen, welches mir vor ein paar Jahren begegnet ist und das ich seitdem regelmäßig durchführe. Bisher hat mich dabei noch keiner im Wald gesehen (glaube ich). Es ist zwar völligst harmlos, aber würde vielleicht doch für einige befremdlich wirken, wenn ich mich da im Wald langsam im Kreis drehe und die verschiedenen Himmelsrichtungen anrufe …… :-)

Wie Du Dir vermutlich jetzt denken kannst, handelt es sich um ein schamanisches Ritual, das wir aber so oder in ähnlicher Form in den alten Kulturen der ganzen Welt finden. Wie viel direkten Glauben an die angerufenen Kräfte im Sinne von Wesenheiten Du hineingibst, oder ob Du es rein symbolisch siehst und Dich einfach auf die verschiedenen energetischen Aspekte konzentrierst, bleibt selbstverständlich komplett Dir überlassen. Probier vielleicht einfach mal aus, was es mit Dir macht, ob es Dich anspricht. Mir tat es schon beim ersten Mal einfach nur gut und es hilft mir regelmäßig mich wieder zu zentrieren.

Vielleicht fragst Du Dich bereits: SIEBEN Himmeslrichtungen? Es gibt doch nur vier.

Das ist natürlich korrekt und vielleicht bräuchte es eine andere Begrifflichkeit, aber tatsächlich gibt es eben noch weitere Richtungen, in die wir blicken können – jede mit ihrer eigenen Energie.

Auch was die Symbolik der Richtungen betrifft, gibt es selbstverständlich Abweichungen. Du könntest auch die Elementarenergien, Wind, Feuer, Erde und Wasser anrufen. Ich bin hier wieder ziemlich pragmatisch. Für mich ist es am einfachsten mich im Raum zu orientieren und tatsächlich auch körperlich der Richtung zuzuwenden. Die Symbolik passt sich dabei durchaus auch der Fragestellung oder aktuellen Problematik an – das was gerade gebraucht wird, ist ungefragt da.

Was sind also die 7 Richtungen?

1. Osten

2. Süden

3. Westen

4. Norden

5. unten

6. oben

7. das Zentrum

1. Osten

Die Energie des Ostens ist die der aufgehenden Sonne und damit des Neubeginns. Auf jedes Ende kommt ein neuer Anfang, auf jedes Loslassen etwas Neues. Wenn wir uns nach Osten richten und die Kräfte des Ostens anrufen, öffnen wir uns also für das Neue, das Unbekannte und Vertrauen darauf, dass das Universum mit und für uns arbeitet. Wir schaffen Raum für Veränderung und erbitten Unterstützung bei unseren Vorhaben, richten uns neu aus. Osten steht für Frische, Klarheit und Flexibilität. Das zugeordnete Element ist Luft, die frischen Wind mit sich bringt.

2. Süden

Die Kraft des Südens ist die der Sonne und des Feuers. Sie bringt mit sich Wärme und Sicherheit, Führungskraft und Wachstum. Sie steht für den Sommer des Lebens, für Freude und Leichtigkeit. Durch die Kraft der Transformation bringen wir das Potential und unsere Ideen in die materielle Welt. Es ist die Energie der Umsetzung, die Dir das Durchhaltevermögen, die nötige Kraft und Stärke bringt. Bitte darum, dass Dich die Kraft des Feuers, Dein Temperament nicht verbrennt, sondern der gesamten Schöpfung dient.

3. Westen

Im Westen geht die Sonne unter. Mit dieser Energie des Abschieds und des Loslassens laden wir aber auch die Energie der Vollendung in unser Leben. Es ist gut, wie es ist, der Zyklus geht weiter. So wie ein Tag zu seinem Abschluss kommt und wir mit der Gewissheit auf einen neuen Morgen warten, können wir in unserem Leben Kreise schließen und Vertrauen, dass etwas Neues geboren wird. Bitte darum, dass die Kräfte des Westens alles, was Dir und der Welt nicht mehr dienlich ist, mit sich nehmen, zum Abschluss bringen und es transformieren. Gleichzeitig dürfen wir die Früchte des Vergangenen ernten und für die Erfahrungen danken. Der Westen bringt die Energie der Heilung mit sich, Du musst sie nur zulassen. Alles ist im Fluss, so ist auch das Element, das dem Westen zugeordnet ist, das Wasser.

4. Norden

Im Norden sehen wir die Sonne nicht, er bringt die Kraft des Winters und der Weisheit, die auch im Dunkel die Gewissheit birgt, dass im Kreislauf der Welt, nach Dunkel wieder Licht folgt und nach Winter wieder Frühling. Die stabile Kraft des Erdelements spüren wir im gelassenen Vertrauen und der Ruhe, die Dinge einfach anzunehmen, so wie sie sind, einschließlich des Todes. Die Erkenntnisse, die wir aus der Anrufung der Kräfte des Nordens erhalten, schenken uns Gelassenheit und Ruhe, um erneut aus dem Träumen ins Planen und Leben zu kommen. Alles ist gut und alles ist eins, dies zu fühlen bitten wir, damit wir mit neuer Kraft und Ruhe handeln können.

5. unten

Nun wenden wir uns der Erde unter unseren Füßen zu. Sie trägt und nährt uns, sie schenkt uns Erdung und Verständnis für die materielle Ebene des Seins. Vielleicht möchtest Du Dich bei Mutter Erde dafür und für alles Leben auf diesem wunderbaren Planeten bedanken. Ich spüre hierbei auch immer das Bedürfnis, mich für unser Verhalten, für die achtlose Zerstörung unserer Lebensgrundlage zu entschuldigen. Wir laden die Kraft der Natur in unseren Körper ein, spüren uns lebendig und von den Füßen bis zum Scheitel genährt und stabil, eingebunden in das große Netz des Lebens. Hier erbitten wir, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren und unsere Verbundenheit mit allem Lebendigem zu ehren.

6. oben

Der Blick zum Himmel eröffnet uns die unendliche Weite des Universums. Hier dürfen wir spüren, dass wir zwar mit den Füßen fest auf der Erde stehen, aber doch in unserem Wesen wesentlich mehr sind, als dieser Körper. Wir richten uns aus zwischen Himmel und Erde, aufrecht und mit dem Wissen um unser wahres Wesen. Wenn Du die Energien des Himmels anrufst, erbittest Du Führung durch höhere Kräfte und den Schutz des Universums. Hier ist der Raum der unendlichen Möglichkeiten, der geistigen Welt, hier liegt die Schöpferenergie und unendliches Wissen. Danke Vater Himmel, der schützend sein Zelt über Dir ausbreitet und spüre, dass dort Dein wahres Zuhause liegt.

7. das Zentrum

Die siebte Richtung wendet sich nach Innen zum Zentrum – zur Mitte. Zu Deiner Mitte, wo alle Kräfte sich treffen, in Liebe und Akzeptanz dessen, was ist. So dass Du von diesem Ort, von deinem Herzen aus, dem Ort der Leere und aller Möglichkeiten in tiefem Vertrauen in die Einheit und Ganzheit der Schöpfung handeln magst.

Manchmal wird zusätzlich eine achte Richtung erwähnt, die von der Mitte aus noch einmal explizit die Verbindung von allem, die Einheit symbolisiert und uns spüren lässt, dass auch wir nicht separat, sondern untrennbar Teil des Ganzen sind.

Dieses kleine Ritual kann Dir, wenn Du es bewusst ausführst und dich den Emotionen, Wünschen und Kräften der verschiedenen Richtungen öffnest, immer wieder in wenigen Minuten eine neue, größere Perspektive verschaffen. Es kann Dich erden und weit machen, aber vor allem immer wieder in Deine Mitte bringen. Ich finde es am besten, es in der Natur durchzuführen und auch über Gesten ganz bewusst, die Kräfte einzuladen und in meine Mitte, meinen Körper zu führen, bevor ich mich der nächsten Richtung zuwende.

Möge es Dir so viel nutzen, wie mir, wenn ich das Gefühl habe, vom Weg abzukommen und orientierungslos im Universum herumzueiern :-)

Hier gehts zum passenden Podcast, wenn Du lieber hörst als liest.

Und falls Du dem Thema Ausrichtung etwas mehr Aufmerksamkeit schenken möchtest, findest Du hier kostenloses Material für eine Bestandsaufnahme und Visionsfindung.

Dir hat der Beitrag gefallen? Teile ihn mit Freunden